Fakten zu Bebauung Wörth

Aus gegebenem Anlass und aufgrund verschiedener Pressemeldungen sieht sich die Fraktion der Freien Wähler im Nürtinger Gemeinderat aufgerufen, Fakten zu Bebauung Wörth darzustellen.

Wir begrüßen den Beschluss des Nürtinger Gemeinderates vom 15.1.2013 zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK). In dem Zusammenhang legen wir Wert auf die Feststellung, dass schon im Jahre 1996 ein integriertes Konzept „Mehr Natur in unserer Stadt“ gemacht wurde, wobei damals schon die Intensivbebauung „Wörth östlich“ geplant wurde.
Im Jahre 2005 wurde dieses Gebiet in das Landessanierungsprogramm mit 900.000 € Fördermitteln aufgenommen. Damit konnten Grunderwerb, Gebäudeabbruch sowie Altlastenbeseitigung finanziert werden. Im März 2007 ist die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Wörth erfolgt mit Plänen, welche zur Bewerbung der Landesgartenschau 2020 verwendet wurden. Im Dezember 2007 wurde der Bieterwettbewerb „Erwerberauswahlverfahren Wohnpark Wörth“ ausgeschrieben. Im Februar 2008 entschied der Gemeinderat der Stadt Nürtingen über das Ergebnis des Wettbewerbs mit einer Nein-Stimme und einer Enthaltung. Die Planung des Wettbewerbssiegers beinhaltete die 100%ige Bebauung des Wörth-Areals.
Dieser Beschluss wurde durch Maßnahmen von Bürgerbeteiligung und runden Tischen auf eine 80%ige Bebauung reduziert und im November 2011 durch den Gemeinderat beschlossen. Dies bedeutet Mindereinnahmen für die Stadt von 900.000 €, gleichwohl wurde dadurch ein vom Museumsvorplatz aus ebenerdiger Zugang zur Steinachmündung sowie eine Freifläche dort von ca. 2 Fußballfeldern ermöglicht. Im Oktober 2012 erfolgte nach Auswertung der erneuten öffentlichen Auslegung der Beschluss für den Bebauungsplan „Wörth östlich“.
Zu all den Terminen und bei all den Beschlüssen war bekannt und unstrittig, dass zwei Gebäude im Privatbesitz verblieben sind, die in der Gesamtplanung immer berücksichtigt wurden. Konsequenterweise hat der Gemeinderat am 15.1.2013 beschlossen, das Gelände dem Sieger des Bieterwettbewerbs vom Dezember 2007 anzubieten.

Zum Thema „Kunst- und Kulturzentrum“ möchte die Fraktion der Feien Wähler festhalten, dass durch ihren Antrag am 15.1.2013 der bislang geltende Beschluss des Gemeinderats, das Melchior-Areal zu Beginn des Jahres 2013 zum Verkauf auszuschreiben, revidiert wurde. Somit wird Frau Bürgermeisterin Grau die Möglichkeit gegeben, das Konzept eines Kunst- und Kulturzentrums – was sich auch die Fraktion wünscht, sofern es kostenneutral umgesetzt werden kann – weiter zu entwickeln. Parallel dazu sollen die Studierenden der HfWU in Nürtingen ihre Kreativität zum Einsatz bringen.